...Poems in Two Languages...
TRANSIENCE
Like lovers bedded ’neath night’s cloak, The mist caresses the earth, Till crows heralding dawn Cry with startling mirth. They screech, they circle, Black dots in the haze, They light on the oak, Bare and wizened with age. Their conclave is brief, Suddenly they scatter. A lone duck quacks, Settling the matter. Fog fragments rise from folded hills. Like remnants of a dream, They disappear when daylight breaks. They’re seldom what they seem. Wind whispers through nearby woods. A scarlet leaf breaks free. It mounts and hovers, it pirouettes. A gust carries it off to sea. My lungs are filled with limpid air. What scents do I perceive? Dank leaves embracing forest floor? Roses hoar-frost filigreed? Orchard strewn with o’er ripe apples, Their gifts to Mother Earth? Crushed chestnuts tread along the path, Not knowing their own worth? What weighs upon my heart so heavy? I breathe deep and recognize. Tis mortality’s heady scent, That no one can disguise. |
VERGÄNGLICHKEIT
Der Nebel liebkost die Erde Unterm Mantel der Nacht, Wie zwei Liebende gebettet Ihre Leidenschaft entfacht. Kreischende Krähen zerreißen die Ruh, Schwärmende Fetzen Umkreisen die Eich‘ im nu. Ihr Konklave ist kurz, Ein Schuss treibt sie fort. Allein ein Entlein quakt, Und behält das letzte Wort. Der Nebel steigt aus Hügelfalten. Wie Traumreste des Schlafs, Der Tag löst sie nichtsahnend auf, Fragil, vergangen, wie die Nacht. Wind flüstert durch den Wald, Ein rotes Blatt steigt auf. Es tanzt, es schwebt ein Augenblick, Verschwindet dann im Rausch. Meine Brust ist voll mit klarer Luft. Welche Düfte sie enthält? Feuchtes Laub dick auf Waldes Boden? Rosen vom Raureif angehaucht? Vom Fallobst auf der Wiese, dass der Baum der Erde schenkt? Von zertretenen Kastanien, unter Fuß auf dem Weg? Was wiegt so schwer auf meinem Herzen? Nun erkenn ich das wohl. Es ist der Duft der Vergänglichkeit. Dass uns verbindet von Pol zu Pol. |
THE PORTRAIT GALLERY
Grandma’s clock ticks. Its pendulum measures past and future. A hallway becomes a museum, A passage through time. Ancestral portraits, Faces ancient and unknown, Arrayed on a snow white field In a photographic graveyard. Eerily familiar, those eyes, noses, chins, Yesterday’s dour expressions, Foretelling future faces, Countenances sweet of sons and daughters. Did our forebears ponder What wall their images Would one day grace? Or who would inherit them? Not-yet-wed brides? Yet-unborn heirs? Grandma’s clock ticks, The pendulum apportions lifetimes. When only fading photos remain, Who will hang our portraits On walls of what hue? |
DIE AHNENGALERIE
Omas Uhr tickt. Das Pendel misst Vergangenheit und Zukunft. Ein Flur wird zum Museum, zur Passage durch die Zeit. Ahnenporträts, Gesichter alt und unbekannt, Verteilt auf schneeweißem Felde Auf einem fotografischen Friedhof. Unheimlich vertraut, jene Augen, Nasen und Kinne. Grantige Gesichter von Gestern, Vorboten der süßen Mienen Unserer Söhne und Töchter. Haben damals unsere Ahnen darüber nachgedacht, Welche Wand ihr Bildnis zieren würde? Oder wer sie beerben würde? Noch nicht vermählte Bräute? Noch ungeborene Nachkommen? Omas Uhr tickt. Das Pendel misst Lebenserwartungen. Wenn von uns nur verblasste Fotos übrigbleiben, Wer hängt diese dann auf, An Wände welcher Farbe? |
SORROW
Sorrow, your color is black. Tasteless, shapeless, transparent, I cannot see you. I only hear the bells Tolling the hours. You penetrate my bones, my organs. But the doctor cannot detect you. He cannot heal me. |
TRAUER
Trauer, deine Farbe ist schwarz. Geschmacklos, formlos, durchsichtig sehe ich dich nicht. Höre nur Glocken, Die schlagen die Stunde. Du durchdringst meine Knochen, meine Organen. Aber der Arzt kann dich nicht orten. Er kann mich nicht heilen. |
SPIES
Dark, primal is the forest. Fireflies flicker in the night. Like eyes counting my every breath, They watch me in the terrace light. Boundless as the ocean The heavens expand, Constellations turn, Follow me round the land. Veiled in cloud, Luna shimmers And cunningly peers down. Vulture-like, red-blinking, Flying objects circle round. Stretched out upon my lounge chair, I search night’s woods and sky. Whatever do they want from me? And for heaven’s sake: Why? |
SPIONE
Glühwürmchen schwärmen im Wald, Wie zahllose Augen der Nacht, Erfassen jeden Atemzug, Haben mich ständig in Betracht. Endlos wie die Meere, Der Himmel streckt sich aus, Drehende Sternbilder Verfolgen mich ums Haus. Luna lauert ungeniert, Lugt hinterm Wolkenschleier, Rotblinkend fliegen UFOs, Kreisen oben wie die Geier. In meiner Liege ruhe ich Schau auf zum Himmel und Wald. Was wollen sie von mir wissen? Ich denk sie holen mich bald. |